Die Prüfung haben bestanden: Lennart Nass (Prüfungsbester), Manuel Morin (Zweiter), Ruben Tank (Dritter) Mohammad Ammoura, Silas Bauermann, Patrick Becker, David Bieniek, Paul Christ, Richard Eiteneier, Sören Faust, Dominik Fusenich, Thomas Gorschowski, Leon Bernd Koch, Maurice Nick, Martin Pleiss, David Scherer Hizir Can Severler und Yannick Vieth. Bild: KHS/Armin Seibert

Simmern. 16 aufgeschlossene und selbstsichere junge Männer nahmen in der traditionellen Freisprechungsfeier der Kfz-Innung des Rhein-Hunsrück-Kreises im Hotel Bergschlösschen in Simmern ihre Gesellenbriefe in Empfang. Gut und umfassend ausgebildet, aber dennoch erst ganz am Anfang in einer breitgefächerten und anspruchsvollen automobilen Berufswelt hätten sie durchaus noch viel zu lernen, gaben Prüfungsausschuss-Vorsitzender Markus Gutenberger (Rheinböllen) und sein Stellvertreter und stellvertretender Innungsobermeister Hans-Peter Giesen (Dommerhausen) den frischgebackenen Gesellen mit auf den Weg. Jetzt beginne der berufliche Ernst mit hoher Verantwortung. Die Junggesellen sollten sich nicht scheuen, immer wieder bei den Altgesellen nachzufragen, wenn es Unklarheiten gebe, riet Giesen. Gutenberger betonte: „Geht nur dran, wenn ihr wirklich sicher seid.“ Durch immer neue Innovationen steigen die Anforderungen an die nach wie vor stark gesuchten Kfz-Fachkräfte. Die Betriebe bilden als Folge davon wieder verstärkt aus.

Das zeigt sich unter anderem daran, dass nach längerer Zeit wieder zwei Berufsschulklassen gebildet werden konnten. Im ersten Lehrjahr an der BBS Simmern sind aktuell über 40 KFZ-Azubis gemeldet, im zweiten Lehrjahr immerhin noch über 30. Das spricht zum einen für die Attraktivität des Berufs. Zum anderen zeigt es, dass die Innungsbetriebe verstärkt auf den eigenen Nachwuchs setzen. Sie stellen womöglich lieber zwei statt einem Azubi ein, damit am Ende einer für den Betrieb übrigbleibt, so die Einschätzung der Experten. Schließlich bedient sich die Industrie allzu gerne beim Handwerk und ihrem gut ausgebildeten Nachwuchs. Ein Grund für den Wechsel könnte sein: In der Industrie werde monatlich schätzungsweise rund 500 Euro mehr verdient als im Handwerk.

Ein Thema in der Branche ist nach wie vor die E-Mobilität. Das schlägt sich auch in den Lehr- und Ausbildungsplänen nieder. Wer in Sachen „E“ in Theorie und Praxis nicht besteht, ist durchgefallen, ganz gleich, wie gut er in den anderen Bereichen ist. Um das „Sperrfach“ E-Mobilität noch besser in der Berufsschule unterrichten zu können, ist die Anschaffung einer Can-Bus-Wand geplant. Dieses System (CAN-Bus steht für „Controller Area Network“ und verbindet Sensoren, Stell- und Steuergeräte) könnte dann von Kfz-Mechanikern, SHK-Azubis (in Sachen Wärmepumpen) und Elektrikern gleichermaßen genutzt werden. Darüber diskutierten die Fachleute bei der Freisprechungsfeier. Hans-Peter Giesen prüft Angebote für eine solche Ausbildungswand für die Schule. BBS-Leiter Willi Adam, der als Sozialkundelehrer der Kfz-Gesellen ebenfalls bei der Feier dabei war, zeigt sich aufgeschlossen. Er will die Kreisverwaltung als Schulträger mit ins Boot holen. Schließlich sind die Kfz-ler inzwischen die stärkste Abteilung in der Schule, rechnet Fachlehrer Udo Mähringer vor. Er richtete ein Kompliment an den Schulleiter, der sowohl einen jungen Lehrer, der Kfz-Technik im Studium belegt hatte, neu ins Team holte und aktivierte Eckhard Gerth aus dem Ruhestand. Es werde nach unkonventionellen Lösungen gesucht. Es passt und läuft gut mit der BBS, da sind auch die Betriebe zufrieden. Dass die Jungs ihre Lehrer mit Geschenken überraschten, sei ein Beleg für den guten Zusammenhalt in der Truppe. Die Jungen hätten sich prima entwickelt, nicht zu vergleichen mit den zurückhaltenden, schüchternen Jugendlichen vom ersten Schultag, sagt Mähringer. Er lobte: „Ich habe sehr gern mit Euch gearbeitet.“ Man hoffe, den ein oder anderen in ein paar Jahren als Mitglied der Prüfungskommission, als Meister oder auch Betriebsinhaber wiederzusehen, wünschten sich Lehrer und Prüfer.

Der Individualverkehr wird im ländlichen Bereich mit vielen Autofahrern wichtig bleiben. Da sind sich die Fachleute einig. Weil das Durchschnittsalter der Autos steigt (schon jetzt über zehn Jahre) und immer neue Techniken und Hersteller hinzukommen, nimmt das nötige Wissensspektrum ebenfalls zu. Von daher war Markus Gutenberger sehr froh, als zu seiner Frage, wer nun im Beruf bleibe, fast alle die Hand hoben. „Ganz toll“ kommentierte er dieses „Umfrageergebnis“