Bild: Armin Seibert / KHS

Benefizaktion mit Backwarenverkauf in Fußgängerzone – Marathon für den guten Zweck von Kirn nach Bad Kreuznach wird am 29. November gestartet

Bad Kreuznach/Kirn. Er läuft und läuft und läuft! Die Rede ist nicht vom legendären VW-Käfer, sondern vom Brotpfenniglauf der Bäckerinnung. Die Benefizaktion mit einem 42,195 Kilometer langen Marathonlauf von Kirn nach Bad Kreuznach „läuft“ nun schon im 41. Jahr. Und es soll weitergehen, solange die Füße tragen, scherzte Bäckerobermeister und vorsitzender Kreishandwerksmeister Alfred Wenz bei der offiziellen Eröffnung. Mit dem Verkauf von Brot, Berlinern, Kuchen, Zwiebelkuchen und leckerem Federweißen im Pavillon an der Ecke Mannheimer Straße/Hospitalgasse fiel traditionell der symbolische Startschuss. Der eigentliche Lauf wird am Samstag, 29. November, 11.30 Uhr, am Kirner Marktplatz gestartet. Zum Auftakt in der Kreuznacher Fußgängerzone wurde traditionell ein leckerer Kuchen angeschnitten.   Bäckermeister und stellvertretender Obermeister Heinz Jürgen Dhein (Argenthal) hatte diesmal die Biskuit-Buttercreme-Torte gebacken, die Vorstandsmitglied Thomas Reinig von der Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück anschnitt. „Wir unterstützen das sehr gerne mit unter dem Motto aus der Region für die Region,“ sagte Reinig.

Mit Sponsorengeldern, Backwarenverkauf und vielen Kleinspenden in den traditionell auf den Bäckereitheken stehenden Spendendosen kamen im Lauf der Jahre fast 400 000 Euro zusammen. Das Geld fließt regionalen Hilfsorganisationen zu. In diesem Jahr sind Interplast Bad Kreuznach um Dr. André Borsche, Förderverein Lützelsoon um Herbert und Ingrid Wirzius und das Frauenhaus Idar-Oberstein um Andrea Konrad-Allmann und Karola Quint die ausgewählten Hilfsorganisationen. André Borsche machte sich kurz nach dem offiziellen Start auf den Weg nach Brasilien. Er sprang kurzerhand ein als ein Arztkollege absagen musste. Borsche gehört zu einem zwölfköpfigen Team, das in der brasilianischen Armenregion Maranhao in einem Buschkrankenhaus nahe der Kleinstadt Coroata zwei Wochen lang operieren wird. Seit 23 Jahren ist Borsche schon dort mit dabei, machte sich zum 9. Mal auf zum 18-stündigen Flug. Er weiß, dass die Hilfe aus Deutschland dort sehr geschätzt wird und freut sich schon auf die kleinen Geschenke – gern auch mal eine Banane. Wer dieses Leid dort erlebt habe, sehe die Welt hierzulande mit etwas anderen Augen.

Viel Leid zu lindern gilt es stets auch für den Förderverein Lützelsoon, der die Spendengelder vom Brotpfenniglauf für die Kinderhilfe einsetzen will. „Aktuell haben wir zwölf akute schwere Fälle von Leukämie bis hin zu Hirnkrankheiten, in denen wir helfen,“ sagt Vorsitzender Herbert Wirzius.  Die Hilfe muss weitergehen, bekräftigt Wirzius, der seit über 50 Jahren hilft, wo er kann.

„Auch wir vom Frauenhaus sorgen für Grundbedürfnisse,“ sagt Carola Quint vom 82 Mitglieder starken Verein Frauen helfen Frauen. Wie die Bäcker das Grundbedürfnis Nahrung mit Brot und Kuchen befriedigen versucht das Frauenhaus das Bedürfnis nach Schutz zu gewährleisten. Weil man keinen Förderverein hat, sind Spendengelder wie von der Brotpfennigaktion ein Segen. So trommeln die Bäcker um Alfred Wenz und Vorstandskollege Karl-Heinz Beck weiter für den Brotpfenniglauf, der wohl zu den ältesten Handwerks-Benefizaktionen in der Republik gehören dürfte.