Wallhausen. Alle bestanden: mit 100 Prozent Erfolgsquote verlief der Prüfungstermin für Auszubildende im Fleischerhandwerk in der Metzgerei Knichel in Wallhausen. Als Prüfungsbester schnitt Paul Balzer aus Sommerloch ab, der in dem traditionsreichen Familienbetrieb in Wallhausen seine Ausbildung absolviert. Die Aufgaben für die Prüflinge, die aus dem gesamten Gebiet der Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück kamen, waren die Zerlegung von Rindervierteln oder Schweinehälften, das Herstellen von Wurst und Erläutern der Rezepturen sowie das Führen von Verkaufsgesprächen. Die Fleischer-Azubis mussten den Prüfern erläutern, welches Teil vom Schwein und Rind sich für Pfanne, Bräter oder Grill eignet. Das zeigt, der Beruf des Metzgers oder Fleischers ist nicht nur systemrelevant, sondern bietet auch viel Raum für Kreativität. Etwa bei der Herstellung von hochwertigen Produkten wie „Dry-aged-beef“ oder beim Aufspüren von Trends wie der ultimativen Alles Verwertung unter der Überschrift „From-tail-to-nose.“ Zu diesem Termin im März legten sechs Azubis die Zwischenprüfung ab und ein Teilnehmer nutzte die Möglichkeit, seine Gesellenprüfung schon vorzeitig zu absolvieren. Im Sommer findet der reguläre Prüfungstermin für die Erlangung des Gesellenbriefs statt, zu dem vier Azubis angemeldet sind. „Das Berufsbild des Metzgers/Fleischers hat sich sehr gewandelt und ist damit auch attraktiver geworden“, unterstreicht Fleischermeister Christian Knichel, der auch Vorsitzender des Prüfungsausschusses ist. Inzwischen beziehen die meisten Betriebe ihr Fleisch bereits zerlegt, geschlachtet wird nur noch in einigen wenigen Metzgereien. Körperlicher Einsatz ist aber beim Ausbeinen durchaus noch gefragt, das Zurechtschneiden der verschiedenen Teile von Rind und Schwein erfordert Geschick und Wissen.