Frühjahrsempfang der Tischler bot Gelegenheit zum persönlichen Austausch

SIMMERN. Am 12. Februar fand in den Räumlichkeiten der Schreinerei Thomas Klemm in Simmern der diesjährige Frühjahrsempfang des rheinland-pfälzischen Tischlerhandwerks statt. Über fünfzig Gäste trafen sich in der Werkstatt von Vorstandsmitglied Thomas Klemm zum kollegialen Austausch sowie zum Gespräch mit Verbandsvertretern und Politikern. Geschäftsführer Hermann Hubing und Pressesprecher Gero Jentzsch vom gastgebenden Landesverbandes Tischlerrheinlandpfalz hatten zusätzlich zur bestehenden 2G-plus-Regelung alle Anwesenden getestet, so dass ein persönlicher Kontakt und ein nettes Gespräch am Buffet auch ohne Abstandsregelung und Maske möglich waren.

Landesinnungsmeister Stefan Zock fasste in seiner Begrüßungsrede die Situation des rheinland-pfälzischen Tischlerhandwerks in Pandemiezeiten treffend und bisweilen ironisch zusammen, vor allem, wenn er auf die „Lieblingsthemen“ Bürokratie und Fachkräftemangel zu sprechen kam. Von beidem, so Zock, dürfe es gerne ein bisschen weniger geben. An die Adresse der Gastrednerin, Staatssekretärin Petra Dick-Walther vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, bemerkte Zock, dass es ihm unerklärlich sei, warum die Politik bei explodierenden Energiepreisen zusätzlich die Abgabenlast erhöhe, anstatt hier im Sinne der mittelständischen Wirtschaft „mal den Fuß ein wenig vom Gaspedal zu nehmen“.

Hausherr Thomas Klemm, Obermeister der Tischler-Innung Simmern und Mitglied im Vorstand des Fachverbandes Leben Raum Gestaltung Hessen/Rheinland-Pfalz, fand ebenfalls deutliche Worte in Richtung Landes- und Bundesregierung, hob allerdings auch die insgesamt aber weitgehend konstruktive Zusammenarbeit hervor.  Der Einschätzung Klemms schloss sich Peter Mumbauer, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Rhein-Nahe-Hunsrück, in großen Teilen an und unterstrich zudem die Stärke der Handwerksorganisation, die gegenüber der Politik und Gesellschaft Einigkeit und Stimme verleihe.

Rita Lanius-Heck, die Erste Kreisbeigeordnete des Rhein-Hunsrück-Kreises und Stadtbürgermeister Dr. Andreas Nikolay hatten zuvor in ihren Grußworten die Bedeutung der Holzwirtschaft für die Region sowie des Werkstoffes Holz im Allgemeinen betont. Holz liege als nachwachsender, nachhaltiger Werkstoff vollkommen zu Recht im Trend. Bürgermeister Nikolay erklärte, dass eine Reihe kommunaler Einrichtungen mit Holzschnitzeln beheizt würden, Holz als Brennstoff habe im Hunsrück eine lange Tradition. Rudi Müller, Präsident der Handwerkskammer Trier und selbst Tischlermeister beließ es bei einem kurzen, humorvollen Gruß, er habe dem vielen Lob nichts mehr hinzuzufügen als „Gott schütze das ehrbare Handwerk!“

Gastrednerin Petra Dick-Walter ging in ihrem Vortrag auf die enge Verknüpfung und Zusammenarbeit des Landes und der Handwerksorganisation ein. An unterschiedlichen Beispielen beschrieb sie, wie Politik und Handwerk gemeinsam das Problem des Fachkräftemangels angingen. Sie rief zudem dazu auf, die Gelegenheit des Frühjahrsempfanges zu nutzen und ihr direkt von den Herausforderungen zu berichten, vor denen das Tischlerhandwerk zurzeit stehe. Dies sei der Sinn eines solchen Netzwerktreffens und obwohl sie selbstverständlich nicht versprechen könne, dass alle Wünsche des Handwerks in Erfüllung gingen, so sagte sie doch zu, diese zum richtigen Zeitpunkt und an geeigneter Stelle zu platzieren.

Landesgeschäftsführer Hermann Hubing dankte in seinem Schlusswort zunächst den Unterstützern des Frühjahrsempfanges, der Signal Iduna und den SMK Versicherungsmaklern, die als Partner des Verbandes eine Vielzahl von Aktivitäten begleiteten. An die Politikvertreter gewandt bemerkte er abschließend, dass die Handwerksorganisation in ihrer Gänze aus Kammern und Fachverbänden bestünde. Diese Besonderheit zu kennen sei für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Staat und Handwerk ein nicht ganz unwichtiges Detail.

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Führten Gespräche in entspannter Werkstattatmosphäre: Dr. Andreas Nikolay, Rudi Müller, Stefan Zock, Petra Dick-Walter, Hermann Hubing, Iris und Thomas Klemm, Rita Lanius-Heck und Peter Mumbauer (v.r.)

Text- und Fotoquelle:

Landesverband Leben Raum Gestaltung