Bild: KHS/Armin Seibert

Metallbau Lorenz im Dialog mit SPD Landtagsabgeordnetem Michael Simon und Landratskandidatin Katharina Dahm – Immer neue Erfolgswege suchen

Bad Kreuznach. Die ganze große Handwerks-Themenpalette kam beim Besuch von SPD-Landtagsmitglied Michael Simon und Landratskandidatin Katharina Dahm bei Metallbau-Lorenz aufs Tapet. Da ging es im Gespräch mit Seniorchef Reinhold (68) und Geschäftsführer Sven Lorenz (38) um Aus- und Fortbildung, Fachkräftemangel, Förderprojekte, Energie-Effizienz oder auch Berufsschulausbildung, Azubimessen, Auftragslage und Investitionen. Das positive Fazit des Gesprächs im Rahmen der „Woche des Handwerks“ nach einem kleinen Rundgang durch die neuen Räume bei Lorenz: „Wir jammern nicht, wir machen!“

Das wurde beim Rück- und Ausblick der Metallbaufachleute, die 30 Leute in Bad Kreuznach beschäftigen, in vielen von Katharina Dahm und Michael Simon angedeuteten Fragestellungen klar. Stichwort Fachkräftemangel. Ja, es sei schwieriger geworden, geeignete Bewerber zu finden, und man habe Azubis teils nicht übernehmen können. Aber Lorenz-Metallbau stellt andererseits sei drei Jahren in Folge Abiturienten als Azubis ein. Das heißt als Konsequenz: Das Gehalt und die Karrieremöglichkeiten müssen stimmen. „Stimmt auch“, sagt Reinhold Lorenz. Für die guten Beschäftigten gibt’s Firmenwagen, Firmenkreditkarte, steuerfreie Sachbezüge. „Wir können uns mit der Industrie vergleichen,“ sagt Innungsobermeister Reinhold Lorenz (68) mit einigem Stolz und betont: „Wenn es mal schwierig wird, muss ich als Unternehmer gegensteuern und andere Wege suchen.“ So wie er vor 29 Jahren den sicheren Job bei den Michelin-Reifenwerken verlies und sich selbstständig machte. Bei Michelin ist sein Unternehmen weiterhin involviert so wie in etlichen großen Industriebetrieben. Das half und hilft bei Krisen wie Corona und Baukonjunktur-Flaute.

Sven und Reinhold Lorenz haben massiv investiert in den vergangenen Jahren und haben noch viel vor. In gut einem Jahr haben die Metall-Experten überwiegend in Eigenleistung mit ihren Mitarbeitern eine große Halle mit angegliedertem großzügigen Besprechungsraum und Sozialräumen errichtet. Beim Rundgang fallen auch vielfältigen großformatigen und stets handwerksbezogenen Kunstwerke auf, die der Bad Kreuznacher Maler Höhn handwerklich geschickt gestaltet hat. Hingucker, wohin das Auge schaut von Handwerk 1.0 mit ausschließlich Muskelkraft bis hin zu Handwerk 4.0 mit Robotertechnik.

Seit einigen Wochen läuft der Betrieb in der neuen Werkhalle mit modernen neuen Maschinen. „Das ist unser erster Bauabschnitt,“ sagt Reinhold Lorenz! Geplant ist noch ein neues Büro in den ehemaligen Werkhallen (Bauabschnitt 2) und ein Stockwerk darauf schließlich noch ein IT-Unternehmen. Für die Neubauten und neuen Maschinen setzt Metallbau Lorenz konsequent auf Förderprogramme. „4.800 davon gibt es,“ hat Katharina Dahm flugs per Smartphone herausgefunden. Ja, man könne das auf die Schnelle nicht überblicken, sagt Reinhold Lorenz. Aber die Mühe, mit externer Hilfe die Bürokratie zu durchdringen, lohnt durchaus. Zuschüsse für Solar, für eine Wärmepumpe, für Lasermaschinen, für Dämmung oder gar künftig für eine eigene Stickstoff-Erzeugungsanlage sind gestellt oder in Arbeit. „Den Gashahn haben wir Anfang des Jahres schon zugedreht,“ informieren Lorenz Senior und Junior nicht ohne Stolz. Und Michael Simon fühlt sich durchaus bestätigt, ja es wird politisch für Unternehmen doch einiges getan.

Und was wäre ein Wunsch an die Politiker? Zum Beispiel die Verbesserung des Berufsschul-Systems, die stärkere Berücksichtigung der betrieblichen Belange und ein Stück weit die Werbung fürs Handwerk durch die Lehrkräfte bei den Eltern. Ein vorsichtiges Umdenken in Richtung Handwerk könne er da schon erkennen, sagt Reinhold Lorenz. Hochschulprofessorin Katharina Dahm ihrerseits weiß, dass viele junge Leute nicht wissen, was ihnen das Handwerk zu bieten hat und studieren dann ohne großen Erfolg und Verdienstmöglichkeiten aufs Geratewohl Fächer ohne konkrete Perspektiven. Ausbildungsmessen können helfen, für das Handwerk zu werben, sagt Reinhold Lorenz. Doch die Resonanz sei oft sehr unterschiedlich. „Die beste Messe läuft in der Kieferhalle über die Arbeitsagentur,“ sagt Lorenz. Er weiß, dass viele gute Ideen nicht immer gleich Erfolg mit sich bringen. So hatte Reinhold Lorenz einen QR-Code entwickelt, aber die Resonanz war bescheiden. Das heißt: Niemals aufgeben ist das Motto, immer neue Wege versuchen die Marschrichtung. Eins ist aber klar: 2025 feiert Metallbau-Lorenz mit fünf Jahren Verspätung das silberne Jubiläum, also das 30jährige Bestehen des Unternehmens. Wegen Corona fiel das Silberjubiläum seinerzeit ins Wasser.