Brezel-Tradition von der Nahe ins Schloss Bellevue getragen – Kreishandwerksmeister Alfred Wenz überbringt 25. Neujahrsgruß

Region Nahe/Mainz/Berlin. „Prost Neijohr, e Brezel wie e Scheierdor, e Lebkuche wie e Ofeblatt, so werre mir alle gar devun satt!“ Dieser altbekannte Neujahrs-Segensspruch, den in unserer Region jeder kennt, wurde in diesem Jahr erstmals beim Empfang des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue aufgesagt. Der Vorsitzende Kreishandwerksmeister und Bäcker-Innungsobermeister Alfred Wenz (Bundenbach) fand damit großen Anklang. Er war am Dienstag mit Bäckergesellin Madeleine Andrae (Waldböckelheim) und seiner Auszubildenden Melina Klaar zu Gast bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dessen Frau Elke Büdenbender. Wenz überreichte dort den süßen Hefebrezel mit Nuss-, Mohn- und Marzipan-Füllung. Dabei rang er den Eheleuten Steinmeier das Versprechen ab, auch im nächsten Jahr wieder diese traditionellen Neujahrsgrüße überbringen zu können. Das Trio von der Nahe nutzte die Gelegenheit zu vielen Gesprächen auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz und unter anderem mit den Minister:innen Heil, Lindner, Lambrecht und Faeser.

Eine große süße Neujahrsbrezel, diesmal gebacken in der Waldböckelheimer Bäckerei Andrae, wurde am Donnerstag auch in der Mainzer Staatskanzlei an Ministerpräsidentin Malu Dreyer überreicht. Es war dort ein kleines Jubiläum: Die 25. Neujahresbrezel von der Nahe an die Landesregierung. Die Tradition geht auf ein Dankeschön an Dreyer-Vorgänger Kurt Beck zurück. Der damalige Ministerpräsident hatte beim Bäcker-Verbandstag 1998 im Bad Kreuznacher Kurhaus die Festrede gehalten. Als Dank backten Heiko Heintz (Bosenheim) und Alfred Wenz  eine Neujahrs-Brezel mit Nussfüllung. Eine Staatskanzlei-Mitarbeiterin aus Schlesien machte den Vorschlag, doch bitte noch Mohn einzubacken. Und Kurt Beck wünschte sich Marzipan. Seither ist die Große Hefe-Brezel mit Nuss, Mohn und Marzipan gefüllt.

Bei Neujahrsempfang im vergangenen Jahr sagte Bäckermeister Alfred Wenz zu Malu Dreyer, zur 25. Brezelübergabe habe man doch wohl einen Wunsch frei. Er wurde erfüllt. So kam es zur Reise nach Berlin. Wenz erinnerte im Gespräch mit Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender daran, dass Kurt Beck die Überzeugung geprägt habe, nach einer dritten Wiederholung sei eine Sache Tradition. Darauf arbeite man mit der Neujahrsbrezel für Berlin nun hin, sagt Wenz. Der Bundespräsident und seine Frau freuten sich schon drauf, meint der Bäckermeister.

Dass eine süßer Neujahrsbrezel, der anschließend beim Empfang verkostet wurde, mehr als nur symbolische Bedeutung Wert hat, darauf legt der Vorsitzende Kreishandwerksmeister großen Wert.  In Berlin wie in Mainz nutzte er die Gelegenheit, auf die massiven Probleme des Handwerks und der traditionell arbeitenden Familienbetriebe hinzuweisen, auf notwendige Unterstützung bei Energie, Ausbildung, Fachkräftebedarf. In den drei Kreisen Bad Kreuznach, Birkenfeld und Rhein-Hunsrück repräsentiert die Kreishandwerkerschaft in 24 Innungen immerhin rund 1000 Handwerksbetriebe.

 

Ministerpräsidentin Malu Dreyer freut sich über die süße Neujahrs-Brezel, die Vorsitzender Kreishandwerksmeister und Bäckerinnungs-Obermeister Alfred Wenz (2. von links) überreichte. Bei der 25. Neujahres-Aktion waren (von links) auch der stellvertretende Landesinnungsobermeister Raimund Licht, Hennig Funke (Geschäftsführer des Verbandes des rheinischen Bäckerhandwerks),   Brotsommelier Claus Becker und KHS-Geschäftsführerin Silke Dittrich mit dabei.

Im Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz: Die Delegation von der Nahe mit (von links) Madeleine Andrae, Alfred Wenz und  Melina Klaar. Fotos: privat