Bild: Armin Seibert/KHS

Benefizaktion der Bäckerinnung brachte schon über 350.000 Euro für Hilfsorganisationen ein – Geldinstitute machen gemeinsame Sache

Bad Kreuznach. Es begann mit einer Wette vor 40 Jahren, und daraus wurde mit einem Spendenaufkommen von bisher 350.000 Euro für heimische Hilfsorganisationen eine der ältesten Benefizveranstaltungen im Land. Es geht um den Brotpfennig-Marathon-Lauf der Bäckerinnung, der am 30. November 2024 in seiner 40. Auflage auf dem Kirner Marktplatz gestartet wird. Für den runden Geburtstag rührt das Team um Kreishandwerksmeister und Bäckerobermeister Alfred Wenz (Bundenbach) schon jetzt intensiv die Werbetrommel. Denn am Ende sollen vier Hilfsorganisationen möglichst von einer Rekord-Spendensumme profitieren können. Als Empfänger stehen schon die Hochwasser-Geschädigten von Kirn-Sulzbach (Spenden laufen über die Soonwaldstiftung) und das Hospiz Birkenfeld fest. Weitere Empfänger werden von den Hauptsponsoren Sparkasse Rhein-Nahe-Hunsrück und Volksbank Nahe-Hunsrück noch benannt und Spendenkonten eingerichtet. Bei einer Besprechung im Haus des Handwerks einigte man sich darauf, mit Sonder-T-Shirts (wie beim 30. Geburtstag), schicken Plaketten (wie beim 20.) und Banderolen für Brotpfennig-Brote die Spendensumme zu steigern.

Alfred Wenz erinnert dankbar daran, dass die Brotpfennigaktion des Bäcker-Zentralverbands mit kleinen achteckigen Dosen einst in den Bäckereien dafür warb, das Wechsel-Kleingeld für soziale Zwecke zu spenden. Der Bosenheimer Bäcker, Öffentlichkeitsbeauftragte und Marathonläufer Heiko Heintz hatte bezweifelt, dass dabei größere Summen zusammenkämen. Er wettete dagegen und versprach, bei über 3.000 Mark den Marathon von Kirn nach Bad Kreuznach zu laufen. Gesagt, getan. Die Idee des Brotpfenniglaufs war geboren und ist aus dem Terminkalender zwischen Kirn, Sobernheim und Kreuznach nicht mehr wegzudenken.

Die beiden Geldinstitute Sparkasse und Volksbank wechselten sich als Hauptsponsoren stets ab, doch im Vorfeld des Jubiläums holte Wenz beide mit ins Boot, denn bei den runden Geburtstagen sei stets nur die Volksbank Sponsor gewesen. Diesmal gibt’s also ein Doppel nach dem Motto: Gemeinsam sind wir stark. Nach dem 39. Brotpfenniglauf, an dem Sparkassenvorstand und Marathonläufer Holger Wessling zusammen mit seiner Frau Lucia die Laufschuhe geschnürt hatte, wurde die Idee einer Staffel geboren. Bei der Übergabe von 10.000 Euro an vier Hilfsorganisationen gab es etliche Zusagen für 2024: Wir laufen als Staffel mit!

Klassisch braucht es in der Leichtathletik zwar vier Läuferinnen oder Läufer. Beim Brotpfenniglauf, der ohne Zeitmessung und Siegerlisten auskommt, versucht man es zum Jubiläum mit drei Aktiven. Vom Start in Kirn bis zum Marktplatz in Sobernheim sind es rund 16 Kilometer (1. Strecke), von dort zum Stausee Niederhausen rund 14 (zweite Strecke über die Domäne) und bis zum Ziel sind es dann noch einmal gut 12. Wer innerhalb eines Staffelteams weitere Aktive einsetzen möchte, kann das gerne tun und sie an Verpflegungsstationen wie etwa Friedhof Martinstein oder Niederthäler Hof intern wechseln lassen. Da gibt es also keine Ausrede von wegen: Zu weit, zu schwer. Wer es nicht versucht, weiß nicht, ob er es kann. Motto: Dabeisein ist alles.

Wichtig ist, dass die Aktion zum runden Geburtstag einen neuen Schub erhält, und dass nicht nur passionierte Marathonläufer am Saisonende eins draufsetzen, sondern mit der Staffel Hobbyläufer ohne Langstrecken-Ambitionen dabei sein können. Der gute Zweck steht im Vordergrund, und gut schmecken soll es natürlich auch. Alfred Wenz kündigt für die beiden Starttage (30. und 31. Oktober) in der Kreuznacher Fußgängerzone Ecke Mannheimer Straße/Hospitalgasse eine große leckere Torte an. Von den Innungsbäckern gespendete Brote, Brötchen, Brezeln und Kuchen werden dann schon für den guten Zweck verkauft. Wer dann am 3. Dezember in Kirn den Startschuss abfeuert, ist noch offen.